25.04.2024 | Jannis Schuhmann
In der Welt des Einzelhandels ist eine präzise Bedarfsprognose von entscheidender Bedeutung. Sie bildet die Grundlage für eine effektive Bestandsverwaltung und eine reibungslose Versorgung der Verkaufslokationen. Hier kommt Unified Demand Forecast (UDF) als Teil des SAP Customer Activity Repository (CAR) ins Spiel. In diesem Beitrag werden wir uns genauer ansehen, wie UDF das SAP CAR Replenishment Planning unterstützt und welche Vorteile es bietet.
Bevor wir tiefer in die Rolle von UDF eintauchen, ist es wichtig, den Bedarfsplan zu verstehen. Der Bedarfsplan liefert den projizierten Bedarf sowie die Abweichung für die Nachschubrechnung. Diese Informationen werden verwendet, um eine Wahrscheinlichkeitsverteilung zu berechnen, die wiederum die Grundlage für die Berechnung von Bestellplänen bildet. Was es genau mit den Bestellplänen in SAP Replenishment Planning auf sich hat, das können Sie in unserem thematisch passenden Blogbeitrag lesen.
UDF nutzt Stammdaten aus einem ERP-System sowie Umsatzdaten aus den Point-of-Sale (POS) Systemen, die über die POS-Datenübertragung und -Datenaudit-Funktionen verarbeitet werden. Basierend auf diesen Daten generiert UDF Bedarfsprognosen für die Kundenbedarfe in den Filialen. Diese Prognosen können durch die Verwaltung von Bedarfseinflussfaktoren (BEFs) und die Anpassung durch die Prognoseanpassungs-App weiter verbessert werden. Die resultierende angepasste Prognose wird schließlich als Bedarfsplan bezeichnet.
Für eine effektive Nachschubrechnung ist es entscheidend, sicherzustellen, dass der Zeitraum, für den der Nachschub berechnet wird, ausreichend durch UDF-Prognosen abgedeckt ist. Der Zeitraum ist dabei flexibel festzulegen, indem der Anfangszeitpunkt beispielsweise auf die letzte Bestandsbuchung oder mit dem Beginn des Planungshorizontes gesetzt wird. Der Endzeitpunkt kann zum Beispiel mit dem Ende der Bedarfsperiode oder mit dem spätesten Haltbarkeitsdatum (nur sinnvoll bei Produkten mit Haltbarkeit) versehen werden.
Was können Sie tun, wenn für bestimmte Zeiträume gar keine UDF-Prognosen vorhanden sind? Für Zeitspannen ohne verfügbare UDF-Prognosen können Projektionen verwendet werden, um den Durchschnittswert der vorhandenen Prognosen zu nutzen.
Die Einplanung von regelmäßigen Jobs zur Erstellung von UDF-Prognosen können eine kontinuierliche Aktualisierung der Prognosen sicherzustellen.
Bei der Bestandsprojektion werden die auf Tagesbasis bereitgestellten Bedarfswerte (von UDF) als Grundlage genutzt. Diese Bedarfswerte dienen der Berechnung des projizierten Bestands für zukünftige Termine, die aus dem Beschaffungsterminplan abgeleitet werden. Um eine präzise Bestandsprojektion zu ermöglichen, wird der Bedarf zu spezifischen Zeitpunkten aufgeteilt, die für die Bestandsprojektion relevant sind. Dies beinhaltet beispielsweise die Berücksichtigung von Ereignissen wie Verfügbarkeitsterminen nach den Öffnungszeiten der Lokationen. Wenn die Betriebszeiten einer Lokation bekannt sind, wird der Bedarf gleichmäßig auf die Betriebszeiten verteilt. Fehlen Betriebszeiten, wird angenommen, dass die Lokation 24 Stunden am Tag geöffnet ist, und der Bedarf entsprechend über den Tag verteilt wird. Die Nutzung des Bedarfsplans für die Bestandsprojektion ermöglicht eine präzise Einschätzung des zukünftigen Bestands, was wiederum für eine effektive Bestandsverwaltung und eine reibungslose Versorgung der Verkaufslokationen von entscheidender Bedeutung ist.
Die Verwendung von Unified Demand Forecasting (UDF) in Kombination mit dem SAP CAR Replenishment Planning ist der Schlüssel für eine effiziente Nachschubplanung. Durch präzise Bedarfsprognosen auf Basis von Stammdaten aus ERP-Systemen und Umsatzdaten aus POS-Systemen ermöglicht UDF eine effiziente Bestandsverwaltung und eine reibungslose Versorgung der Verkaufslokationen.
Die kontinuierliche Aktualisierung der Prognosen durch regelmäßige Jobs ermöglicht eine dynamische Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen. Unternehmen können somit flexibel auf Nachfrageänderungen reagieren und ihre Bestandsstrategie entsprechend optimieren.
Die Verwendung des Bedarfsplans für Bestandsprojektionen verbessert die Planungssicherheit und Effizienz im Replenishment Planning. Durch eine präzise Einschätzung des zukünftigen Bestands können Unternehmen ihre Ressourcen effektiv einsetzen und ihre betrieblichen Kosten senken.
Das Forecasting unterstützt Unternehmen dabei, ihre Bestandsstrategie zu optimieren und ihre betriebliche Effizienz zu verbessern. Durch die Nutzung fortschrittlicher Technologien wie UDF können Unternehmen erfolgreich im Einzelhandelsumfeld agieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.