quickcontaxt
Kontakt
BlogHeaderSAPS4

SAP EWM Error-Handling: Optimierte Produktionsversorgung und Fehlerbehebung

Effizientes Error-Handling in der SAP EWM Produktionsversorgung

Nach unserem Beitrag zu den Modellen der Produktionsversorgung widmen wir uns heute den häufigsten Herausforderungen und Fehlern in diesem Bereich. Eine zuverlässige Produktionsversorgung in SAP EWM hängt stark von einer fehlerfreien Kommunikation zwischen ERP und EWM ab. Viele Probleme lassen sich durch Prüfung der Queue oder des Anwendungslogs identifizieren und beheben. Doch nicht immer ist der Fehler direkt ersichtlich. Daher beleuchten wir in diesem Beitrag die häufigsten Fehlerquellen und bieten Lösungsansätze an. Mit diesem Wissen können zukünftige Fehler vermieden oder deutlich schneller behoben werden.

 

Häufige Fehler in der Produktionsversorgung mit SAP EWM

1. Regelkreis nicht gepflegt

Ein häufiger Fehler in der Produktionsversorgung ist ein fehlender Regelkreis. Dieser Fehler zeigt sich oft dadurch, dass nach der WM-Bereitstellung im Fertigungsauftrag keine Reaktion in SAP EWM erfolgt. Ohne einen gepflegten Regelkreis kann das System nicht entscheiden, wie es mit den angeforderten Komponenten umgehen soll.

Lösung: Legen Sie den Regelkreis an und führen Sie anschließend die WM-Bereitstellung erneut durch. Sollte der Fertigungsauftrag keine Änderungen mehr zulassen, schließen Sie diesen technisch ab und legen Sie einen neuen Auftrag an.

 

2. PVB ist eine Pflichteingabe

Der Fehler „Produktionsversorgungs-Bereich (PVB) ist eine Musseingabe“ ist komplexer. Diese Fehlermeldung erscheint in der Queue und gibt Rätsel auf. Für die Erstellung einer PMA (Produktionsmaterialanforderung) muss der Ursprungsbeleg aus SAP ERP den PVB enthalten. Fehlt dieser, liegt die Ursache entweder im Fertigungsauftrag (Arbeitsplatzdaten) oder im fehlenden Mapping des PVB in SAP EWM.

Lösung: Prüfen Sie die Stammdaten und legen Sie einen neuen Fertigungsauftrag mit korrekten Daten an. Alternativ können Sie die Daten korrigieren, den Queue-Eintrag löschen und eine Korrektur der Lieferung durchführen. Letzteres erfordert jedoch manuelle Eingriffe in die Datenbank und sollte nur in Ausnahmefällen angewendet werden.

 

3. Falsche Prozessart im Nachschubprozess

Ein weiteres häufiges Problem tritt bei Nachschubprozessen auf, die in der Transaktion `/SCWM/REPL` angestoßen werden. Hier können Fehler zur Verfügbarkeit der Charge oder der allgemeinen Menge auftreten, obwohl im Lagerbestand ausreichend Material vorhanden ist.

Lösung: Überprüfen Sie das Customizing und korrigieren Sie die Prozessart für den Nachschub. Diese muss den passenden Lagerprozesstyp und die korrekte Aktivität enthalten. Zusätzlich sollten Sie in der Transaktion `/SCWM/PSASTAGE` die Prozessart in den Stammdaten prüfen.

4. Falscher Lagerplatz zur Produktionsversorgung

Wenn eine WM-Bereitstellung ausgeführt wurde und eine PMA in SAP EWM erzeugt wird, kann es vorkommen, dass diese einen roten Status erhält. Häufig liegt dies daran, dass der Lagerplatz der Bereitstellung nicht mit den Stammdaten in `/SCWM/PSASTAGE` übereinstimmt. Solche Abweichungen entstehen oft durch Änderungen zwischen Bereitstellung und Ausführung. 

Lösung: Harmonisieren Sie die Lagerplätze in `/SCWM/PSASTAGE` und `/SCWM/PMR` (Positionsdaten). Nur wenn beide übereinstimmen, kann die Bereitstellung und Verbrauchsbuchung erfolgreich abgeschlossen werden. Nutzen Sie nach der Anpassung den Button „Beleg prüfen“, um die PMA in einen grünen Status zu versetzen.

 

5. Probleme bei den Sperreinträgen

Sperreinträge gehören zu den häufigsten Ursachen für Queue-Fehler. Solange ein Nutzer einen Beleg oder eine Transaktion im Änderungsmodus geöffnet hat, können diese Daten von keinem anderen Nutzer oder Hintergrundprogramm bearbeitet werden. 

Lösung: Ein durchdachtes Berechtigungskonzept und die Schulung der Mitarbeiter, Transaktionen im Anzeigemodus zu nutzen, sind hier essenziell. Zur Nachverarbeitung können Sie einen Hintergrundjob einplanen, um fehlerhafte Queue-Einträge zu bearbeiten, oder die Queue manuell neu anstoßen. Ein Hintergrundjob sollte in jedem SAP EWM-System eingerichtet sein, während die manuelle Variante bei dringendem Handlungsbedarf genutzt werden kann.

 

Fazit

Viele Probleme in der Produktionsversorgung mit SAP EWM lassen sich bereits im Vorfeld vermeiden. Eine gründliche Stammdatenpflege, ein durchdachtes Berechtigungskonzept und ein gutes Testmanagement sind wesentliche Erfolgsfaktoren. Trotz sorgfältiger Vorbereitung können Fehler auftreten. Je besser Sie Ihre SAP EWM-Systeme und -Prozesse verstehen, desto schneller können Sie Fehler beheben. Ein gut ausgebildeter Key-User ist daher von unschätzbarem Wert. 

Haben Sie weitere Fragen zum Error-Handling in SAP EWM oder benötigen Sie Unterstützung? Unser Logistik-Team steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!

Zurück zum vorherigen Teil der Serie!

Reinhold Gieß | Head of EWM/TM
Zur Übersicht