17.01.2020 | Jannis Schuhmann
Eine der Funktionalitäten der Demand Data Foundation (DDF) als Modul des SAP Customer Activity Repository (SAP CAR) besteht im Import und Export von Daten zu und von Umsystemen. Eine Kurzübersicht der DDF finden in Sie einem weiteren Beitrag.
Entscheiden Sie sich, SAP ERP als Stammdatenführendes System zu nutzen, können Sie das Datenreplikations-Framework (DRF) verwenden, um Daten aus SAP ERP in das DDf-Modul zu replizieren.
Zu den grundlegenden Customzing-Einstellungen des Datenreplikations Frameworks (DRF) am ERP gelangen Sie über den Transaktionscode DRFIMG. Um den Datentransfer zu initialisieren, müssen Sie dort zunächst das Ziel-Business-System und die entsprechende RFC-Destination (CAR-System) pflegen (Customizing-Aktivität: Technische Einstellungen für Business System). Die Verteilung von Daten zwischen Business-Systemen funktioniert über ein so genanntes Replikationsmodell.
Das Replikationsmodell legt fest, welche Stamm- und Bewegungsdaten repliziert werden sollen, wobei für jedes Business-Objekt eine eigene Outbound-Implementierung zugeordnet wird (Customizing-Aktivtät: Replikationsmodell definieren). Die Outbound-Implemtierungen verweisen somit auf das zu übertragende Business-Objekt, die Klasse, die die zugehörigen Daten abruft und sendet, sowie den ensprechenden Übertragungskanal (z.B. RFC). Folgende Outbound-Implementierungen stehen im SAP Standard zur Verfügung:
Welche Outbound-Implementierungen Sie in das Replikationsmodell integrieren, hängt grundsätzlich davon ab, auf welche Daten die nutzenden Folgeanwendungen des SAP CAR zurückgreifen. Zusätzlich können kundeneigene Outbound-Implementierungen definiert und in das Replikationsmodell integriert werden.
Die Abfolge der Outbound-Implementierungen legt zudem fest, in welcher Reihenfolge die Datenfilter der Outbound-Implementierung innerhalb des Replikationsmodells bei der Durchführung der Übertragung angewandt werden. Die Filterobjekte können für jedes Business-Objekt in einer weiteren Customizing-Aktivität zugeordnet werden. Bevor Sie Daten entsprechender Business-Objekte initial übertragen, müssen Sie über den T-Code DRFF, die entspechenden Filterkriterien/-werte setzen. Bei der Datenübertragung wird dann die Gesamtmenge der gefundenen Business-Objekte gegen die hier hinterlegten Filter verprobt. Nur die Menge an Stammdaten, welche alle gesetzten Filter erfolgreich durchläuft, wird an die DDF des SAP CAR versendet.
Für eine erfolgreiche Datenreplikation müssen die DDF-Organisationsdaten am CAR mit denen am ERP-System übereinstimmen. Hierbei handelt es sich im folgende im ERP definierte Organisationsdaten:
In CAR-System können die Daten über folgenden Customizing-Pfad gepflegt werden: SAP Customer Activity Repository > Demand Data Foundation > Grundeinstellungen.
Außerdem sollten mindestens die im ERP definierten ISO-Code-Mengeneinheiten (Tab. Too6T) and Maßeinheiten (Tab. T006) in die DDF transportiert, sowie die Fabrikkalender zwischen ERP und DDF synchronisiert werden. Um weitere Fehlerquellen bei der Verbuchung der Stammdaten auszuschließen, empfehlen wir zusätzlich weitere Normierungsdaten wie Ländereinstellungen, Währungen und Adressverwaltungsdaten abzugleichen. Die genannten Daten sollten zwischen ERP- und CAR-System übereinstimmen bzw. alle Daten des ERP sollten im CAR zumindest vorhanden sein. Sind im CAR-System zusätzliche Nomierungsdaten gepflegt, stellt dies kein Problem dar.
Über den Transaktionscode DRFOUT wird die eigentliche Datenübertragung angestoßen. Hier sind das definierte Replikationsmodell und die konfigurierten Outbound-Implementierungen auszuwählen - abhängig von den Business-Objekten, die man übertragen möchte. Das DRF bietet drei Replikationsmodi an: Initialisierung, Änderungsversorgung und manuelle Übertragung einzelner Business-Objekte.
Da Replikationsmodelle eine Funktionalität der SAP Master Data Gevornance sind, wird die Änderungsversorgung über MDG-Änderungszeiger angestoßen. MDG-Änderungszeiger werden (nach aktivierung der entsp. Option unter über die Transaktion BD50) aus den gewöhnlich genutzten BDCP2-Änderungszeigern erzeugt.
Über jede Datenreplikation wird ein Protokoll erstellt, das über den Transaktionscode DRFLOG aufgerufen und ausgewertet kann, z. B. welche Business-Objekte durch die Outbound-Implementierungen gefiltert und gesendet wurden. Fehlgeschlagene Übertragungen können nach Behebung der Fehlerursache wiederholt werden.
Während der Datenübertragung wird je nach Outbound-Implementierung ein entsprechendes DDF Inbound Interface über RFC aufgerufen. Eine Liste, welche Outbound-Implementierung welchen Eingangsbaustein im CAR-System aufruft, finden Sie z.B. unter folgendem Link.
Die übertragenen Daten werden anschließend typischerweise in die Staging-Tabellen des CAR geschrieben, von wo aus sie in einem zweiten Schritt in die Produktivtabellen verbucht werden können. Hierbei wird auf Datenkosistenz geprüft. Über den browsergestützten Net Weaver Business Client (Transaktion NWBC) kann die Übertragung in die Staging-Tabellen überwacht werden. Es ist auch möglich, die Staging-Tabellen zu übergehen und direkt in die Produktivtabellen zu schreiben. Die Staging-Infrastruktur und der NWBC bieten aber eine gute Möglichlichkeit, Fehler bereits bei der Stammdatenverbuchung zu beheben und ggf. eine Verbuchung neu anzustoßen.