14.02.2020 | Reinhold Gieß
Im Gegensatz zum POSDM können im SAP CAR-Modul POSDTA - dank der neuen HANA-In-Memory-Technologie - erstmals alle Felder der Kassentransaktionen unkomprimiert in Tabellen angezeigt werden (flat-Format). Damit diese schnell wachsenden Transaktionslogtabellen (TLOGF, TLOGF_X, TLOGF_EXT, ...) nicht zum Systemstillstand führen, sollten aktive Housekeepingmaßnahmen wie Archivierung & Reorganisation eingeplant werden.
Die Archivierung der Transaktionslogs und Aggregate läuft wie gewohnt über die Transaktion SARA. In der "Schreiben"- Sicht kann man eine Variante anlegen, um auf bestimmte Zeiträume/Filialen einzugrenzen, Test/Produktivmodus zu wählen und Residenzzeiten zu definieren (unter "Attribute").
Hier ist auch festzulegen, ob ein Anwendungsprotokoll (Sichtbar under SARA → Verwaltung → Protokolle) oder nur ein Spool-Protokoll (Sichtbar unter SARA → Verwaltung → Protokolle → Spool-Liste) erstellt werden soll.
Die relevanten Archivierungsobjekte sind
Ziel | Archivierungsobjekt | Zugehörige Reports |
Archivierung von POS-Transaktionen | /POSDW/TLF (ehemals: /POSDW/TL - neu am CAR) |
Schreiben: /POSDW/ARCHIVE_WRITE Lesen: /POSDW/ARCHIVE_READ Reorganisation: /POSDW/ARCHIVE_DELETE_HDB_F (ehem. /POSDW/ARCHIVE_DELETE) |
Archivierung von POS-Aggregaten | /POSDW/AGG | Schreiben: /POSDW/ARCHIVE_WRITE_AGGREGATE Lesen: /POSDW/ARCHIVE_READ_AGGREGATE Reorganisation: POSDW/ARCHIVE_DELE_AGGREGATE |
Die Archivierungsobjekte können angepasst werden mit der Transaktion AOBJ -> Strukturdefinition/Customizing-Einstellungen.
Man kann von der SARA aus mit der den Archiv-Pfad und den verfügbaren Speicherplatz anzeigen lassen. Standardmäßig schreibt das System die Archivdateien in das Verzeichnis /usr/sap/[System]/SYS/global, das mit der Transaktion AL11 aufgerufen werden kann.
Für POS-Transaktionen können Sie die archivierten Daten mit Hilfe des Reports /POSDW/ARCHIVE_RELOAD wiederherstellen. Dabei liest das Rückladeprogramm die Daten aus den Archivdateien und fügt sie wieder in die operative Datenbank ein. Dies ist jedoch nur im Notfall (z.B. bei falschen Customizing-Einstellungen, technischen Problemen) erlaubt.
Um einen Missbrauch dieser Funktionalität zu vermeiden und die Gefahr möglicher Inkonsistenzen durch Einbringung alter Daten ins operative System zu verringern, können Sie archivierte Daten nur innerhalb einer Frist von fünf Tagen nach erfolgter Archivierung in die operative Datenbank zurückladen. Das Rückladeprogramm setzt das Attribut Archivierbarkeitsstatus der zurückgeladenen Datensätze auf den Wert "nicht archivierbar" zurück. Das Wiedervorlagedatum wird nicht angepasst.
Können Transaktionen/Aggregate nicht archiviert werden, ist vermutlich eine der folgenden Voraussetzungen nicht erfüllt: