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Handling Unit Management mit SAP EWM

Übersichtsbeitrag zu Handling Unit Management mit SAP EWM

Kunden stellen uns häufig die gleichen Fragen: Was genau sind Handling Units? Kann ich meine Lagerprozesse nicht auch ohne Handling Units abbilden? Benötige ich diese wirklich?

In diesem Beitrag bieten wir Ihnen eine kompakte Übersicht zu diesen Fragen. Wenn Sie aktuell darüber nachdenken, ein SAP Extended Warehouse Management (EWM) System einzuführen, finden Sie hier wichtige Informationen. Es spielt keine Rolle, ob Sie sich für eine Embedded, dezentrale, On-Premise oder Cloud-Variante entscheiden – Handling Units sind ein zentraler Bestandteil in jeder dieser Ausführungen.

Lagereinheiten in SAP WM vs. Handling Units in SAP EWM

Wer bereits mit SAP Warehouse Management (WM) gearbeitet hat, kennt das Konzept der Lagereinheiten. Diese umfassen beispielsweise Packmittel oder Paletten, die Waren enthalten oder transportieren. Im SAP WM spricht man hierbei von "Lagereinheiten".

Auf der anderen Seite des SAP-Systems, etwa in den Modulen SD (Sales and Distribution) oder MM (Material Management), ist der Begriff "Handling Units" bereits geläufig. Um diese terminologischen Unterschiede zu vereinheitlichen, hat SAP mit der Einführung von SAP EWM die Begriffe angeglichen – Lagereinheiten und Handling Units werden nun synonym verwendet.

Handling Unit Management in SAP EWM

Im SAP EWM hat sich der Begriff "Handling Units" für Lagereinheiten etabliert. Dies zeigt sich auch in der Standard-Migration von SAP WM zu SAP EWM, bei der bestehende Lagereinheiten in Handling Units konvertiert werden. Wie der Name des Systems schon andeutet, handelt es sich um ein "Extended Warehouse Management", das erweiterte Funktionen bietet – insbesondere im Bereich des Handling Unit Managements.

Eine Besonderheit im SAP EWM: Es ist standardmäßig vorgesehen, dass keine Ware ohne Handling Unit im Lager gelagert wird. Diese Aussage stößt in Workshops häufig auf Skepsis. Doch bei genauer Betrachtung erkennt man, dass Waren physisch ohnehin verpackt sind – sei es in Kartons, Behältern oder auf Paletten. Lose Ware auf Lagerplätzen ist in der Praxis eher unüblich.

Die Vorteile von Handling Units im Lager sind offensichtlich: Sie ermöglichen es Mitarbeitern, eine oder mehrere Einheiten (zum Beispiel Behälter oder Paletten) samt Inhalt einfach zu bewegen. Gleichzeitig bieten sie eine transparente Übersicht über den Lagerbestand – etwa welche Menge eines Materials sich an welchem Lagerplatz in welchem Behälter befindet.

Vorteile und Funktionen des Handling Unit Managements

Ein genauer Blick auf die Funktionen des Handling Unit Managements zeigt, dass es die Transparenz im Lager erheblich steigert. Handling Units sind direkt mit den Lagerplätzen verknüpft und ermöglichen die Verwaltung von Kapazitäten. Die Dimensionen einer Handling Unit können dabei mit den Abmessungen eines Lagerplatzes abgeglichen werden, um die Kapazitätsauslastung optimal zu steuern. Auch die Lagerplatzfindung bei Einlagerung oder Umlagerung lässt sich durch den Einsatz von Handling Units effizient automatisieren.

Insbesondere in Kombination mit automatisierten Lagerprozessen wird das Handling Unit Management unverzichtbar. Beispiel: Ein Förderband im Lager bewegt Artikel von A nach B. Es wäre unpraktisch, jedes Einzelteil separat zu scannen und transportieren. Stattdessen erfolgt die Bewegung von Handling Units – sei es ein Paket zum Warenausgang, ein Behälter mit Ware zum Packplatz oder eine Kiste zur Einlagerung.

Fazit

Das Handling Unit Management ist ein zentraler Bestandteil von SAP EWM und bietet erhebliche Vorteile für die Organisation und Automatisierung von Lagerprozessen. Es sorgt für mehr Transparenz, optimiert die Kapazitätsverwaltung und ist ein unverzichtbares Element in modernen Lagerverwaltungsstrategien.

Wenn Sie weitere Fragen zum Thema SAP EWM Handling Unit Management haben oder Unterstützung bei der Einführung eines EWM-Systems benötigen, steht Ihnen die ososoft GmbH gerne zur Verfügung.

Reinhold Gieß | Head of EWM/TM
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